Universitäten und alternative Plattformen: „Das ist nicht zu viel verlangt“:

„Constanze Kurz: Das ist ein Aufruf dazu, dass sich die Universitäten mehr beteiligen. Warum ist Dir das wichtig?

Leonhard Dobusch: Dahinter steht die harte Erkenntnis nach jetzt fast zwanzig Jahren im Wissenschaftssystem, wie problematisch und schwierig es ist, wenn man wissenschaftliche und auch allgemein Hochschul-Kommunikationsinfrastruktur in private kommerzielle Hände auslagert. Das ist nicht nur nicht besser, sondern es wird vor allem teurer und ist auch nicht nachhaltig.

Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Das ganze wissenschaftliche Publikationswesen ist beispielsweise völlig sinnloserweise ausgelagert an private Verlage. Worauf ich hinaus will: Das Fediverse liefert die Möglichkeit einer sozialen Kommunikationsinfrastruktur für den Hochschulbereich, die dezentral von den Unis zur Verfügung gestellt werden kann, gleichzeitig aber nachhaltig ist und damit auch keine Abhängigkeiten schafft. Das fand ich schon sehr attraktiv.“

Das geht auch weit über „Twitter, aber offen“ hinaus. Universitäten können eigene Serversoftware schreiben, eigene Erweiterungen bauen.

Und grundsätzlich: Die zugrundeliegende Struktur der eigenen öffentlichen Beteiligung proaktiv mitgestalten.

Eigentlich ein No-Brainer.


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