Was wir bei vielen Debatten auf und zu Mastodon sehen -also etwa zu CW oder zur bewusst fehlenden Volltextsuche- ist, dass zwei konträre, sich gegenseitig aussschließende Positionen gleichzeitig richtig sein können, abhängig vom Blickwinkel.

Das ist einer der Gründe, warum Social Media so schwer zu managen ist.

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Metaverse und die Anhörung des Digitalausschusses

Für’s Archiv, ursprünglich auf LinkedIn gepostet:

Interessant zu sehen, wie viel substanzielle Kritik hier an der gestrigen Anhörung des Digitalausschusses geschrieben wurde. Zur Einseitigkeit und den teilweise bizarren Aussagen zu und wurde hier schon viel gesagt.

Ich möchte noch auf etwas anderes hinweisen. Keiner der geladenen Expert:innen machte auf mich den Eindruck, für das vermeintliche, neben zweite Thema geladen worden zu sein. Die Mehrheit wurde wegen ihrer Fundamentalablehnung gegenüber dem -Thema eingeladen. Again, darüber wurde hier schon viel geschrieben.

Eine der Expert:innen scherzte, dass sie zum Metaverse nicht viel zu sagen habe, weil sie „keine Computerspiele spiele“. Als würde es bei dem Thema rein um Spiele gehen. (Spiele sind ’nur‘ der heutige technische und soziologische Treiber des Themas, das irgendwann in seinen Einsatzarten weit darüber hinauswachsen wird.)

Die eine Seite der geladenen Sachverständigen tat so, als wäre es ein Quatschthema, weil das heutige Internet mit Tweets und Tiktok-Videos ja eh am Ende der Entwicklung angekommen ist und alles andere Innovationstheater sei. Die andere Seite tat so, als wäre Metaverse heute eines der wichtigsten Tech-Themen überhaupt.

Beides ist Quatsch.

Die Wahrheit ist, dass immersive Welten in ihrer Nutzung massiv wachsen. Dass alle notwendigen Technologien sich in eine Richtung bewegen, die diese Welten immer besser umsetzbar machen. (höhere Bandbreite, Rechenleistung, etc.) Dass die Rendering-Engines Unreal und Unity und ihre Ökosysteme die neuen Plattformen dieser Welt sind. Und dass die andere Art der Plattformen in diesem Feld von Roblox und Minecraft vertreten sind. Was unterscheidet sie? Kein Thema! Dass Rückwärtskompatibilität ein notwendiges Thema für Reichweite sein wird. Dass Themen wie (Umweltgenerierung) und, jaha, Blockchain (für sehr zahlreiche, möglichst weitreichende weil standardisierte B2B-Kooperationen auf allen Ebenen) bei dieser Entwicklung releant sein werden. Dass das Thema für den Mainstream weit in der Zukunft liegt, 15 oder 20 Jahre. Dass sowohl Endgeräte als auch Infrastruktur (Bandbreite!) noch lang nicht so weit sind, dass sie viele(!) Leute gleichzeitig(!) in einem „Raum“ bedienen könnten. Dass auch zum Teil noch für Öffentlichkeit wie Politik obskure Protokolle wie das Border Gateway Protocol Teil einer „Modernisierungsdebatte“ sein werden, weil Echtzeit ein technisch schwieriges, aber potenziell sehr lukratives Geschäft werden wird.

Davon wurde nichts bei diesem als Anhörung verkleideten Gladiatorenkampf besprochen.

Und das passiert, wenn zu solchen Themen nicht Expert:innen geladen werden, sondern Kulturkämpfer:innen und Lobbyist:innen.

(Das liegt zum Teil in der Natur der Sache. Es ist nur auffällig gewesen, wie extrem es dieses Mal war.)

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In der heutigen Anhörung des Ausschuss für Digitales des Deutschen Bundestages zu den Themen Web3 und Metaverse sind wenig überraschend wirklich bizarre Statements gelandet.
Ich habe nicht alle Statements gelesen, das vom Bitkom-Vertreter lässt sich erwartbar mit „beliebig“ zusammenfassen, die von Jürgen Geuter und Malte Engeler sind neben manchen richtigen Aussagen an vielen Stellen allerdings ebenso erwartbar hysterisch.

Was mich bei so einem Setting dann aber doch überrascht, mit welcher Hybris realitätsferne Aussagen gemacht werden. Nehmen wir das Geraune von Geuter und Engeler rund um Web3 und die dystopische Kontrolle von allem durch digitales Eigentum und Token etc.

In das gezeichnete Bild passt überhaupt nicht, dass zum Einen die Tools mehrheitlich Open Source sind und das gemeinsam mit Composability zu sehr viel schwächeren Lockins führt, und dass zum Anderen Copyleft, Creative Commons und sogar die maximal offene CC0-Lizenz ein wichtiges, immer stärkeres Thema in diesem Feld ist.

Das Ergebnis von einer (in Zahlen 1) Minute Google-Suche:

Das ist kein neues Thema. Copyleft ist seit mindestens 2020 ein zunehmend zentrales Thema in diesem Feld. (Zumindest bin ich damals das erste Mal mehrfach darauf gestossen.)

Es geht mir gar nicht um die einzelnen, in den Artikeln genannten NFT-Projekte; ich bin nur an NFTs interessiert, die Kontext dezentral schaffen und etwa Communities ermöglichen, nicht reine Sammelobjekte sind, also etwa mehr Unlock-Protocol als Bored Apes. (siehe dazu Die Tragweite von Non-Fungible Tokens (NFTs) vom März 2021) Auch die Argumente im Einzelnen, warum hier oder dort CC0 sinnvoll sei, kann ich nicht immer teilen.

Mir ging es nur darum zu zeigen, wie absurd selektiv und damit realitätsfern das gezeichnete Bild der sogenannten Kritiker des Feldes ist, die als Experten geladen wurden.

Man kann nicht seitenweise über das Thema ‚digitales Eigentum im Web3‘ und dessen vermeintliche gesellschaftliche Folgen schreiben und den größten Urheberrechtstrend in diesem Feld hin zu CC0 komplett ausblenden. Es sei denn natürlich, diese Entwicklung passt nicht ins eigene, hermetisch abgeriegelte Narrativ zum Themenkomplex.

Ganz grundsätzlich passt die Umarmung von CC0 und Public Domain nicht zum Kontroll- und Eigentumswahn, der in den Statements dem Web3 angedichtet wird.

Was bedeutet CC0 mit NFTs etwa für Kunst? Mehr Spielraum bei der Ausgestaltung, wie Künstler:innen sich bezahlen lassen, die so Kunst schaffen können, die allen offen steht. Offen für Konsum wie Remix.

(Für eine besonders krasse Diskrepanz kann man sich nach den obigen Texten zum CC0-Trend diese Halluzination von Geuter von Oktober ’22 anschauen, in der er gegen eine von ihm extra für seinen Text ausgedachte Nutzungsüberwachung von Musik für Royalties in Web3 argumentiert, an der niemand arbeitet und wohin sich dieser Sektor ganz offensichtlich überhaupt nicht entwickelt.)

Ich kenne mich bei diesen Themen ein bisschen aus, würde mich aber nicht unbedingt Experte nennen, und selbst ich sehe in diesen Statements zum Teil eklatante Falschaussagen und entsprechend daraus gezogene irrige Schlussfolgerungen.

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Email von der Grundschule. Ab Freitag ist nur noch eine(!) Erzieherin für alle(!) 3. Klassen und nur noch eine(!) Erzieherin für alle(!) 4. Klassen da. Läuft.

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„Broader implications of ChatGPT“

„the broader lesson is you can build a very practical kind of intelligence with fairly simple statistical models and lots of training data. And there is more to come from this direction very soon.

This reality increases the probability that the aliens around the universe are intelligent rather than stupid. They don’t need a “special box” in their heads (?) to become cognitively sophisticated, rather experience can bring them a long way.“

-> Broader implications of ChatGPT

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Lustig aber auch ziemlich ermüdend, das ewig gleiche Grinch-Muster zu sehen. Jetzt arbeiten sich die Leute an der Aussage „das nächste Google“ zu ab als wäre das das Gleiche wie „es wird Google ersetzen“. Nope, ist nicht das Gleiche. Nicht einmal ansatzweise.
Klar, engagement farming passiert nicht von allein (lol), aber wäre schon toll, wenn ab & an die Tech-Geschichte der letzten Dekaden in Betracht gezogen würde. BUT ALAS! Lieber Strohmänner umschubsen, ist einfacher, läuft immer.

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ChatGPT ist ein sehr deutliches Zeichen eines gerade stattfindenden großen Techniksprungs.

Lasst euch da nichts anders von den üblichen Technik-Grinchs einreden.

Es ist mindestens(!) der größte Qualitätssprung in der Internetsuche seit Google.

Und klar, es ist nicht „intelligent“ und öfter sind die Ergebnisse falsch. Wie bei jeder Internetsuchmaschine.

Der ewig gleiche Take der Technik-Grinchs:

Diese Technologie kann nichts!
Und diese Technologie wird gleichzeitig alles zerstören, was uns lieb ist!

Aha. Dass das nicht konsistent ist, ist egal, Hauptsache Gründe für Grinchiness. Lasst euch nicht die Sicht vom Technik-Grinch vernebeln.

Zum Beispiel:

schreibt ein -Plugin.

Das bedeutet unter anderem, dass mit ChatGPT und co. in den nächsten Jahren und „No Code“ sehr, sehr viel zugänglicher werden.

BTW. ChatGPT basiert auf dem zwei Jahre alten GPT3-Modell. GPT4 steht in den Startlöchern. Das heißt, wir schauen gerade in die jüngste Vergangenheit.

Hängt euch nicht an den Iterationen auf, sondern schaut auf die Richtung der Entwicklung.

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